Mitreißendes Drama über eine Gruppe von Aids-Aktivisten von Act Up Paris zu Beginn der Neunziger.
Mitreißendes Drama über eine Gruppe von Aids-Aktivisten von Act Up Paris zu Beginn der Neunziger.
Mit einer unglaublichen Direktheit erzählt Regisseur Robert Campillo vom Kampf gegen die Windmühlen, lässt den Zuschauer so unmittelbar wie möglich teilhaben an den Diskussionen und Aktionen der jungen Frauen und Männer, in vielen Fällen selbst HIV-positiv. Aber sein Film funktioniert nicht nur auf dieser leidenschaftlichen politischen Ebene, auf der die handelnden Figuren vorgestellt werden: In der fieberhaften Auseinandersetzung mit ihren Themen und ihren spektakulären Aktionen lernt das Publikum sie und ihre Haltung kennen.
Lose sorgen vier Szenen, bei denen sich die Act-Up-Leute beim Tanzen zu französischer House-Musik entspannen und feiern, für Struktur. Nach dem revolutionären Stürmen und Drängen zu Beginn öffnet sich der Film und wie selbstverständlich rückt die aufkeimende Liebe eines neu zur Gruppe gestoßenen Jungen zu einem der radikaleren Mitglieder von Act Up in den Mittelpunkt: Die Liebesszenen sind ähnlich intensiv, aber nicht so explizit wie in "Blau ist eine warme Farbe". Dabei geht es hier nicht um das Auf und Ab einer Beziehung, das Ende ist von Anfang an vorbestimmt.
"120 Battements par Minute" ist ein Film, der das Leben feiert, und ein Film über das Sterben. Nie blendet die fast dokumentarisch wirkende Kamera weg, sie fängt Zeit und Atmosphäre ebenso ein wie Lebensgefühl und Emotionen. Und doch ist es ein mit großer Souveränität realisierter Spielfilm, der auch dramaturgisch jederzeit überzeugt. Und der einem nahegeht. Campillo, bekannt als Drehbuchautor des Goldene-Palme-Gewinners "Die Klasse" von Laurent Cantet, lässt den Zuschauer ganz unmittelbar teilhaben an den Ereignissen, an den Triumphen wie auch den tragischen Momenten. Es ist, als wäre man dabei. Das ist der entscheidende Unterschied zu dem thematisch nicht unähnlichen "Longtime Companion". Es ist ein junger, wilder, aufwühlender, zorniger und leidenschaftlicher Film. Und der Funke springt sofort über. ts.
Der Beginn der Neunzigerjahre in Paris: Junge Frauen und Männer engagieren sich bei Act Up in Paris, die sich für AIDS-Infizierte und ihre Belange einsetzt. Sie diskutieren heftig, verteilen Broschüren in den Klassenräumen und werfen mit Kunstblut gefüllte Wasserbomben auf die Wände von Forschungseinrichtungen, um ihren Frust über die Pharmaindustrie Ausdruck zu verleihen. Nathan ist neu bei Act Up und verliebt sich in Sean, einen der Radikalsten der Gruppe, der bereits an Aids erkrankt ist.
Originaltitel | 120 battements par minute |
OV | - |
OmU | - |
Genre | Drama |
Filmpreis | - |
USA-Start | - |
Kinostart (D) | 30.11.2017 |
Besucher (D) | 10.105 |
Einspielergebnis (D) | € 76.516 Bes. (EDI) 10.105 Bes. (FFA) 6.007 |
FSK | ab 16 Jahre |
WWW | - |
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